Modellprojekt zum Thema „Ergänzende Kinderbetreuung für alleinerziehende Frauen“

Projektzeitraum: 01.08.2021–30.06.2022

Ohne passende Kinderbetreuung können Alleinerziehende oftmals kein ausreichendes Einkommen für ihre Familie erreichen. Deshalb realisiert die Volkshochschule Hildesheim aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Niedersachsen bis Juni 2022 ein elfmonatiges Modellprojekt zum Thema „Ergänzende Kinderbetreuung für alleinerziehende Frauen“. Ziel ist es, alleinerziehende Frauen zu unterstützen und exemplarisch zu zeigen, welche stabilisierende Wirkung eine passende flexible Kinderbetreuung auf die wirtschaftliche Situation von Einelternfamilien haben kann.


Hintergrund und Motivation

Mehr als 4 von 5 Alleinerziehenden waren 2019 in Niedersachsen Frauen (84,2%). Diese arbeiten besonders oft im Dienstleistungsbereich und in sozialen Berufen. Hier gehen die Arbeitszeiten in der Regel über die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen hinaus – frühmorgens, spät am Abend bis in die Nacht, am Wochenende. Die Geschäftsführerin der Volkshochschule Hildesheim, Dr. Margitta Rudolph, ist überzeugt: „Flexible Betreuungsangebote verhelfen insbesondere alleinerziehenden Frauen zu deutlich mehr Chancen am Arbeitsmarkt und zu der Stabilisierung von prekären Beschäftigungsverhältnissen“. Auch der Projektleitung, Stefanie Greber, ist es ein besonderes Anliegen, alleinerziehende Frauen bei der Betreuung ihrer Kinder zu unterstützen: „Insbesondere Alleinerziehende können bei der Kinderbetreuung nicht auf die Unterstützung eines Partners oder einer Partnerin zurückgreifen. Deshalb ist es ein entscheidender Faktor, Betreuungslücken in der Region Hildesheim zu schließen“.


Umfrage zum Betreuungsbedarf in Hildesheim und Umgebung

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Beteiligung an unserer Umfrage zur Wirksamkeit von ergänzender Kinderbetreuung. Insgesamt haben 86 Frauen an der Umfrage teilgenommen – davon 50 aus Hildesheim, 26 aus dem Landkreis Hildesheim und 2 von außerhalb.

Die Teilnehmerinnen der Gewinn-Aktion werden per E-Mail benachrichtigt.

Aus der Umfrage lassen sich folgende Punkte stichprobenartig festhalten:

  • Der Großteil ist unzufrieden mit der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Kindererziehung.
  • Über 50% der Befragten können auf Unterstützung aus der Familie und über 20% auf Hilfe von Freunden und Bekannten zurückgreifen.
     
  • Über 60% haben geantwortet, dass sie eine ergänzende Kinderbetreuung benötigen.
     
  • Die Umfrage zeigt, dass der Großteil (über 60% der Frauen) in Teilzeit arbeiten; nur 15% arbeiten Vollzeit.
     
  • Die meisten (73%) lassen ihr Kind in einer Kindertageseinrichtung betreuen.
     
  • In vielen Fällen würde die ergänzende Kinderbetreuung für die Arbeit oder Qualifizierung in Anspruch genommen werden:
    • Arbeitszeit (63%)
    • Erhöhung des Stundenumfangs der Erwerbstätigkeit (31%)
    • Weiterbildung/Qualifizierung (27%)
  • Dabei würden 54% bereits 1–5 Wochenstunden und 32% 6–10 Wochenstunden genügen.
     
  • Der Großteil (35%) wünscht sich verlängerte Öffnungszeiten der bereits genutzten Kindertageseinrichtung. 29% würden gerne auf eine Betreuungsperson im eigenen Haushalt zurückgreifen.
     
  • 53% stimmen völlig zu (34% stimmen eher zu), dass eine ergänzende Kinderbetreuung Ihren Alltag erleichtern könnte. Nicht einmal 8% sind der Meinung, dass eine ergänzende Kinderbetreuung sie eher nicht oder gar nicht entlasten könnte.

> Hier finden Sie die kompletten Umfrage-Ergebnisse


Das Team von EKEVa

Die Projektleitung Stefanie Greber erforscht aktuell mit ihrem Projektteam Nadja Eroschenkova für die wissenschaftliche Begleitung und Gamze Köksaldi für die Betreuung der Alleinerziehenden die Rahmenbedingungen.


Analyse und Umsetzung

Das Modellprojekt EKEVa soll aufzeigen, wie Betreuungslücken geschlossen werden können. Es umfasst die Erstellung einer allgemeinen Analyse von ergänzenden und flexiblen Kinderbetreuungsmodellen komplettierend zu Schule und Kindertagesstätten. Zudem wird ein ganzheitliches Beratungsangebot für alleinerziehende Frauen sowie ein konkretes Angebot an flexibler ergänzender Betreuung umgesetzt.

Das Modellprojekt wird zunächst über elf Monate begleitend evaluiert, um die Wirkung flexibler ergänzender Kinderbetreuung auf die wirtschaftliche Situation von alleinerziehenden Frauen exemplarisch zu erfassen und Rückschlüsse auf entsprechenden Handlungsbedarf in der Region Hildesheim ziehen zu können.


Weitere Informationen

Auf der folgenden Seite erhalten Sie weiterführende Infomationen zum Projekt:

https://wirbetreuendeinkind.de


Kooperationspartner

In Kooperation mit dem Jobcenter Hildesheim und der Bundes-
agentur für Arbeit Hildesheim hilft die Volkshochschule mit ihrem Vorhaben vorrangig arbeits-
suchenden alleinerziehenden Müttern, für die eine Arbeitsaufnahme an fehlender Kinderbetreuung scheitert.


Das Projekt wird gefördert:


Kinderbetreuer/-innen und interessierte Arbeitgeber/-innen gesucht

Aktuell werden noch Kinder-
betreuerinnen und -betreuer für die sogenannten Randzeiten gesucht, sowie alleinerziehende Frauen aus Hildesheim im Bezug von ALG-Leistungen, die Unter-
stützung bei der Kinderbetreuung benötigen. Zudem interessierte Arbeitgeber/innen der Region, die das Projekt langfristig unterstützen wollen.


Weitere Informationen:

Projektleiterin
Stefanie Greber
Tel.: 05121 309-6001
greber@vhs-hildesheim.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Nadja Eroschenkova
eroschenkova@vhs-hildesheim.de

Sozialpädagogin:
Gamze Köksaldi
koeksaldi@vhs-hildesheim.de

Die VHS Hildesheim ist zertifizierte Bildungseinrichtung.

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