Die Ära Edda Klukkert endet


Die Regionalleiterin aus Sarstedt verabschiedet sich nach 36 Jahren Volkshochschule

 

Am 27. Januar 2023 verabschiedete sich Edda Klukkert von langjährigen Kolleg*innen und Wegbegleitenden. Den Standort Sarstedt hat die Grasdorferin maßgeblich geprägt – Trends mitgemacht und eigene gesetzt. Dass sie das Wort Ruhestand wörtlich nehmen könnte, scheint aber eher unwahrscheinlich.

VHS damals und heute

Edda, die sich zur Generation „Zuviel“, also den Babyboomern zählt, examinierte in einer Zeit der Lehrerschwemme. Über den zweiten Bildungsweg fand sie sich an der Volkshochschule Hameln wieder, an der sie auch unterrichtete. Aus dem ersten Date mit der Erwachsenenbildung wurde eine dauerhafte Liaison, von der sie immer noch schwärmt. „Die Idee Volkshochschule ist eine ganz wunderbare.“ Nicht nur, dass es die Menschen physisch und psychisch fit halte, es sei immer auch ein Ort der Begegnung und des Miteinanders.

Für Edda waren die großen Momente immer die, wenn sie sehen konnte, wie Kursteilnehmende an Selbstwert gewannen. Wenn sie durch Sprachkurse mutiger wurden, wenn der Spaß am Gestalten in kreativen Höchstleistungen mündete. „Da sind tolle Biografien entstanden“, sagt Klukkert, die sich insbesondere für die Frauenförderung stark gemacht hat. „Ich habe es nie bereut, nicht einen Tag“, resümiert sie ihren Werdegang.

Dabei war die Volkshochschule damals bei weitem nicht das, was sie heute ist. Klukkert erinnert sich zum einen an die vielen Unterkünfte, in denen sie ihr Lager aufgeschlagen hat. Von der Kaiserstraße in Hildesheim raus in den Landkreis, „wo ja eigentlich unser Publikum gesessen hat“. Zuerst nach Bockenem, wo sie einen ehemaligen Bäckerladen angemietet hatte. Dann als stellvertretende Leiterin der Kreisvolkshochschule nach Alfeld, bevor sie nach Sarstedt wechselte. In der Steinstraße, über der AWO, fing sie mit einer Sachbearbeiterin an.

Zu dieser Zeit fanden die VHS-Kurse jedoch überall verstreut statt. Eine „Katastrophe“, sagt Edda rückblickend. Das Angebot an einem Ort zentral zu organisieren, sei daher ein weiterer Schritt gewesen, der schließlich am Standort der Förderschule Anfang der 90er-Jahre realisiert werden konnte. „Erste eigene Unterrichtsräume der VHS – das war ein Novum.“

Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke, langjährige Weggefährtin, erinnert sich an die verschiedenen Standorte und die Zusammenarbeit, die sie stets als „sehr konstruktiv, offen und freundlich“ bezeichnet. „Edda Klukkert hat sich sehr für unsere VHS hier eingesetzt und damit einen großen Beitrag geleistet“, hebt Brennecke hervor.

Lehrgänge auf Landesebene

„Meine Aufgabe war es immer, gute Rahmenbedingungen für Kursleitende und Teilnehmende zu schaffen“, erklärt Klukkert, eine überzeugte Gewerkschafterin. Auch inhaltlich. Die Gesundheitsbildung habe sie immer stark forciert. Auf Landesverbandsebene entwickelte sie Lehrgänge für die berufliche Bildung mit, die nach Konzeptreife auch von anderen Volkshochschulen gekauft werden konnten. Lehrgänge Psychomotorik, Kleinstkindpädagogik und Kita-Leiterin etwa. Auch an der Weiterbildung zu Pädagogischen Mitarbeitenden an Grundschulen wirkte die zweifache Mutter mit.

Wenn es nach ihr ginge, gehört die VHS deutlich besser gefördert – gerade aus Landesmitteln. Denn die Erwachsenenbildung fördere Gesundheit und Teilhabe. Nur: „Das ist ein volkswirtschaftlicher Wert, den man nicht messen und in einen geldwerten Vorteil umrechnen kann.“

Doch das ist künftig nicht mehr ihre Baustelle. Das neue Rentnerdasein will sie nutzen, um für ihren Mann und ihre Freunde mehr Zeit zu haben – und nicht nur am Wochenende. Sport am Vormittag ist bereits eine neue Erfahrung.

Zu jedem Abschied gehört aber auch ein „Willkommen“! Martin Förster – neuer Leiter des Regionalbüros und des Programmbereichs Gesundheit – freut sich darauf, sein Wissen und seine Persönlichkeit in die Aufgaben bei der VHS Hildesheim einfließen zu lassen.

(Quelle: Viktoria Hübner / Laatzen/Sarstedt vom 03.02.2023, Seite 4)


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